Die Medien werden gerne als ›Creativbranche‹ gesehen. Ein Grund dafür liegt darin, dass sie mit Musikern und Schriftstellern eine Gemeinsamkeit haben: Auch die Medienberufe haben damit zu kämpfen, dass sich die Frage geändert hat, die sie sich anfangs gestellt hat. Aus: »Was will ich eigentlich machen? Was gefällt mir?« Wurde die Frage: »Was wollen die Leute eigentlich?« Der Maßstab der Herausforderung ist nicht mehr, wie anfangs, das sich selbst gesetzte Ziel – und sei es eine Suche. Stattdessen wird das »Gefallen finden« zum Maßstab, der über anerkannte Kompetenz entscheidet.
Wenn das erste Album einer Band das beste, zumindest das originellste war, liegt das (auch) daran, dass sich die eingangs gestellte Frage über die Jahre verändert hat. Bei den einen mehr, den anderen weniger. Der gelesen bekannte, der normale Alltag im Musikgeschäft, der sich eben auch auf die Inhalte auswirkt.
Skeptiker sagen, dass es in den Medien schon lange nicht mehr um Inhalte geht. Dass sich die Inhalte dadurch drastisch verändert haben, sagen sie auch.
Wenn man an einem Medienkongress Teil hat; erlebt, wie um das finanzielle Überleben gekämpft wird, während die Heilsbringer das Geld verdienen, das ja eigentlich knapp ist; wenn man sieht, wie die Teilhabe am Internet als Innovation und junges Publikum als Zeichen des »noch im Trend Seins« wahrgenommen wird, ((Kein Zufall ist es, dass der doch auszubildende Nachwuchs, der einfach nicht mehr so zahlreich kommt, wie noch vor zehn Jahren, dass dieses Ausbleiben für Unruhe sorgt, dass es nicht als gutes Zeichen erscheint.)) wenn ich das erlebe, frage ich mich, ob die Skeptiker Recht haben? Und ich frage mich, ob das einer der Gründe ist, weshalb das Internet so erfolgreich ist.