Hinterwelt.net

18. May 2007
Politik

Über: Nicolas Sarkozy. Ein Film als Versuch, Sarkozy und seine polarisierende Wirkung zu erklären.

Hinweis: Da der Film leider nur auf Französisch existiert, ist dieser Eintrag wahrscheinlich nur für diejenigen interessant, die Französisch verstehen.

Vor kurzem staunte man über die Wahlbeteiligung bei den Präsidentschaftswahlen in Frankreich. 84% Wahlbeteiligung ist ein Wert, von dem Demokraten diesseits des Rheins träumen. Der Preis für diese hohe Wahlbeteiligung ist ein polarisiertes, vielleicht gar gespaltenes Land und derjenige der für die Polarisierung sorgt(e) ist eben dieser Sarkozy. Eineinhalb Jahre ist es her, dass man den Kopf über die “Unruhen” in den Vororten Frankreichs schüttelte. Man kann auch heute noch ganz trefflich darüber streiten, welche Rolle Nicolas Sarkozy dabei spielte, wie weit er Auslöser war? — und ob er Nutznießer war?
Frankreich, fremdes Urlaubsland
titelte ich vor eineinhalb Jahren:

Am Ende wird die französische Gesellschaft noch polarisierter sein, als sie es in den letzten Jahren (nicht unentscheidend durch Sarkozy) ohnehin schon ist. Er weiß die Mehrheit auf seiner Seite. Und je polarisierter die Gesellschaft ist, umso fester steht die Mehrheit bei ihm. Kurz: Natürlich wird Sarkozy nicht zurück treten, stattdessen wird er wenn alles vorbei ist noch zuversichtlicher zur Präsidentenwahl antreten.

Frankreich, fremdes Urlaubsland. Und wahrscheinlich wird diese Fremdheit in den nächsten Jahren nicht abnehmen. Hier, in Deutschland freut man sich über den Aufschwung und wenn überhaupt irgendwelche Gemüter erhitzt werden, dann wegen Christian Klar.
Frankreich dagegen ist polarisiert wie lange nicht mehr weiter »

7. November 2005
Politik

»Frankreich, große Nation, wieso stehst Du in Flammen?« fragte der Leser des Feuilletons und suchte sofort nach Erklärungen. In der heutigen Ausgabe der Süddeutschen fand er einen haarsträubenden Kommentar ((Haarsträubend finde ich den Kommentar eigentlich nur deswegen, weil er die politische Realität in Frankreich vollkommen verfehlt. Sarkozy als “Chiracs Innenminister” zu bezeichnen, den Chirac fallen lassen könnte, ist ungefähr so, als ob man Koch als Parteifreund Merkels bezeichnete, den diese einfach fallen lassen könnte …)) , der die Welt wieder ins Lot bringt. Wenn der gute Leser auch seine Ohren benutzen würde, hätte er heute morgen im Deutschlandfunk eine Reportage hören können, die dem Hass eine Stimme gab.

»Sag’ mal, wie findest Du das, was in Frankreich abgeht?« fragte der Freund. Auch er suchte Erklärungen, doch er wusste auch, dass es keine gibt. Frankreich, das Land mit den meisten Touristen weltweit. Frankreich, Land der verspielten Balkongeländer, der Haute-Couture, der Baguettes und der Sonne im Süden, des Cidres und Calvados im Norden. Reims weckt das Bild einer gotischen Kathedrale und vielleicht des Champagners. Aber brennende Autos? – Schon aufgefallen, welche Hautfarbe die Menschen in diesem Bild von Frankreich haben? Und wo sind in diesem idealisierten Bild die Betonwüsten, die der Tourist nur zu Gesicht bekommt, während er auf dem Weg von der Autobahn in die Innenstädte ist?
Viele, die in Frankreich gewohnt haben, kamen zurück und erzählten von einem anderen Frankreich. Sie erzählten davon, dass die französische Sprache eine harte sei (und in keinster Weise “ein irgendwie schwul klingender Singsang”). Sie erzählten von Begegnungen mit der Angst auf der Straße, auch das.

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