Hinterwelt.net

16. March 2007
Angedacht

Es gibt Dinge, bei denen man sich ziemlich sicher ist, dass sie nicht in youtube und auch sonst bislang nirgends im Netz zu finden sind. Ein kleiner lokaler Radiosender schickt um kurz nach sechs Uhr morgens ein Wort zum Tag, eine tägliche Andacht in den Äther.

Welche Höhenflüge die deutsche Seelsorge erreichen kann, ich konnte es nicht glauben …

[audio:http://hinterwelt.net/wp-content/uploads/2007/derPFARRER.mp3]

… gerade, weil es so unspektakulär ist.

7 Kommentare

  1. schüttelbörse? ja, wirklich – tolle geschichte..
    gott sei dank bin ich atheist ;-)

  2. Jean

    “Gott (!) sei dank (!) bin ich Atheist ;-)”

    naja, mit Seelsorge hat das wohl nicht allzuviel zu tun! Aber das ist ein schönes Beispiel von menschlicher Religiösität. Ein himmelweiter Unterschied zur der Botschaft der Bibel, dem Evangelium (von griechisch ευαγγελιoν Lohn für das Überbringen einer guten Nachricht, auch: gute Nachricht).

    Lukas Evangelium zum Thema Seelsorge:

    11,28 Kommt her
    zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. 11,29 Nehmt auf
    euch mein Joch, und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr
    werdet Ruhe finden für eure Seelen;

  3. @Jean

    “naja, mit Seelsorge hat das wohl nicht allzuviel zu tun”

    Das, was mich so verblüfft hat, ist die fast humoristische Qualität, die diese Andacht am Morgen hat. Ich möchte diesem Pfarrer a.D. keineswegs zu nahe treten, habe aber die “Pointe” seiner Geschichte nicht begriffen.
    Aus der Sicht eines Radiomachers ist dieser Text ein über zweiminütiger Kommentar (Und das ist für einen Radiokommentar recht lang …) in dem trotz der Länge eigentlich kaum etwas gesagt wird. Der Pfarrer wollte aber mit Sicherheit etwas sagen. Und da er Seelsorger ist, wohl auch mehr als “Liebe Hörer, geben Sie Fundstücke bitte im Fundbüro ab”. Sehr wohlwollend könnte man auch noch Teilstücke eines “Dorn im Auge des anderen und man sieht den Balken im eigenen nicht”-Gedanken finden … aber wie ich es auch drehe und wende: Ich versteh’ diesen Pfarrer, bzw. seine Worte nicht …

  4. jean

    versteh schon :-) irgendwie muss man seine Sendezeit – auch als “berufener” Pfarrer – wohl füllen..

  5. naja – die botschaft, die ich verstanden habe ist folgende: menschen hängen ihr herz manchmal an kleine dinge und der herr pfarrer bittet eben einfach alle darum, gefundene kleine dinge beim fundbüro abzugeben..

  6. Aber sagt er nicht auch selbst, dass “Christenmenschen” ihr Herz nicht an solch kleinen (materiellen) Dinge heften soll?

  7. genaugenommen spricht er an der betreffenden stelle im konjunktiv (“das müsste man doch locker wegstecken können”) – aber die menschen hängen eben doch an den “kleinen, alltäglichen dingen”, und dieses widersprüchliche macht den (christen)menschen dann eben aus oder so.. was weiß ich ;-)

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