Der Opern-, Theater und Filmregisseur Patrice Chereau dürfte den meisten durch seinen Film Intimacy in Erinnerung geblieben sein. Sein neuer Film Gabrielle – Liebe meines Lebens greift wieder das Thema der Liebe auf. Diesmal allerdings in einer denkbar anderen Spielart als in Intimacy.
Der Film Gabrielle – Liebe meines Lebens erzählt nach einer Vorlage Joseph Conrads die Geschichte einer scheiternden Ehe der Pariser Bourgeoisie im Jahre 1912. Gabrielle (Isabelle Huppert) und Jean (Pascal Gregory) sind seit zehn Jahren verheiratet. Glücklich verheiratet, sagt Jean. Jean ist auf der Höhe seines Lebens. Gabrielle füllt mit ihrem Charme die ihr zugedachte Rolle als Hausdame aufs Beste.
Jean ist stolz auf seine Frau. Er spricht von ihr, wie ein Sammler über das beste Stück seiner Sammlung. Dass seine Ehe kein Intimleben hat, stört ihn nicht weiter. Er hat sich daran gewöhnt. Jean hat sich so sehr an diese Ehe gewöhnt, dass ihm der Blick hinter die makellose Fassade erst wieder möglich ist, als er einen Abschiedsbrief Gabrielles findet. Sie hat ihn verlassen, sie sucht Liebe. Liebe, die sie bei Jean nicht finden kann. Und doch schafft es Gabrielle nicht ihr großbürgerliches Gefängnis zu verlassen, sie kommt wieder zurück.